Edgar Ende – Visionen aus dem Dunkeln

Bevor Edgar Ende sich eine Leinwand zur Hand nahm, durchlief er einen sehr besonderen inneren Prozess der Ideenfindung. Er zog sich zunächst in die Dunkelkammer zurück, dabei handelte es sich um einen stillen und abgedunkelten Raum. Er wollte durch keine äußeren Einflüsse abgelenkt werden und auch der eigene Denkapparat sollte nicht zur Ideenfindung beitragen. Edgar Ende wartete, bis sich sein Bewusstsein leerte und in ihm Bildideen auftauchten. Diese flüchtigen Einblicke hielt er rasch fest. Dazu hatte er sich ein eigenes Schreibwerkzeug mit Beleuchtung gebastelt, mit dem er die Konturen und Formen aufzeichnete, hin und wieder schrieb er einem gewissen Bereich eine Farbe zu.
Er sammelte diese „Dunkelkammerskizzen“, wie er sie nannte,  und setzte deren Ideen nicht immer gleich um. Erst wenn ihn der Bildeinfall erneut ansprach, griff er die Idee wieder auf. Es war ihm wichtig, dass die Bilder ihr Geheimnis bewahrten, nicht zu konkret verständlich wurden, denn erst dann würden die Bilder die von ihm angestrebte Qualität gewinnen. 

Erst wenn das Geheimnis eines Bildeinfalls ihn überzeugte, es sich der ständigen Suche des Intellekts nach einem Schlüssel zu dessen Verständnis nicht erschloss, fertigte er eine passende Zeichnung an, die ihm wiederum zur Vorlage für eine Gouache und später für ein Ölgemälde diente. 

"Ein Abenteuer ist die Kunst, ein Vorstoß ins Unbekannte, eine Begegnung mit Dämonen und Engeln", schrieb der surrealistische Maler Edgar Ende in seinen Notizen.

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